31. Mai 2017
–Es lief schon seit einiger Zeit nicht mehr alles gut für das Berliner Tierfutter-Startup Pets Deli. 30 Mitarbeiter mussten das Unternehmen 2016 verlassen, Preiserhöhungen verärgerten die Kunden. Im Januar konnte das Unternehmen zwar noch ein Investment von Hauptgeldgeber Rocket Internet im „mittleren einstelligen Millionenbereich“ verkünden, wie Gründerszene damals aus unternehmensnahen Quellen erfuhr. Doch dabei dürfte es sich allenfalls um Geld zur Aufrechterhaltung des Geschäfts gehandelt haben. Nun hat Pets Deli Insolvenz angemeldet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rüdiger Wienberg bestimmt.
Neben den schwindenden finanziellen Reserven sollen auch die Auseinandersetzungen mit dem Gründer David Spanier für die Insolvenzanmeldung eine Rolle gespielt haben. Wie Gründerszene vor einer Woche berichtete und die Berliner Staatsanwaltschaft bestätigt, ist dieser 2011 wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs verurteilt worden. Spanier hätte deswegen laut Gesetz mindestens fünf Jahre keine GmbH als Geschäftsführer leiten dürfen. Mit seiner Position bei Pets Deli verstieß Spanier damit gegen die Auflagen. Die Großinvestoren Rocket Internet und Project A hatten daraufhin angekündigt, Spanier zu ersetzen und den Vorfall aufzuklären. Spanier bestätigte einen personellen Wechsel, bestreitet aber eine Verurteilung.
Bisher kontrolliert Rocket über seinen Fonds Global Founders Capital knapp 40 Prozent des Startups. Ebenfalls investiert ist neben dem Berliner Company Builder Project A auch der Londoner VC Index Ventures.